Gedenkstätten
- Kriegsgräberstätte Reifferscheid
Kriegsgräberstätte Reifferscheid
Auf der Bergkuppe gegenüber der Burg Reifferscheid befindet sich der Ehrenfriedhof. 1.163 Kriegstote des Zweiten Weltkrieges fanden hier ihre letzte Ruhe. Es sind deutsche und österreichische Soldaten, die im Winter 1944 / 45 bei den erbitterten Kämpfen am sogenannten Westwall und bei der "Ardennen-Offensive" fielen. Zwischen ihnen fanden auch zivile Bürger ihr Grab, die durch Granatbeschuss und Fliegerangriffe ihr Leben verloren, und die Männer, die nach Ende des Krieges als Minensucher den Tod fanden.
Vielen der Gefallenen konnten die Kameraden während der fast pausenlosen Kämpfe nur hastig bereitete Grabstätten geben; viele Gefallene erhielten ein gemeinsames Grab. Oft war nicht einmal Zeit, die Gräber mit den Namen zu kennzeichnen. So blieben 269 der auf dem heutigen Ehrenfriedhof ruhenden Gefallenen, trotz aller Bemühungen um Identifizierung, namenlos.
Unvergessen bleibt das aufopfernde Engagement von Oberpfarrer Schumacher aus Reifferscheid, der in den Schreckensmonaten um die Wende 1944 / 45 zahlreiche gefallene Soldaten, unter Einsatz seines Lebens, auf einem Grundstück am "Burghövel" - heutiger Bereich des Gemeindefriedhofes - persönlich bestattete, die Angehörigen benachrichtigte und die Gräber liebevoll pflegte.
Den gemeinsamen Bemühungen der Gemeinde Hellenthal und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband Nordrhein-Westfalen, ist es zu verdanken, dass später ein Ehrenfriedhof in Oberreifferscheid angelegt wurde. Gefallene aus vielen Teilen des einstigen Kampfgebietes fanden nun eine endgültige Ruhestätte. Ihre Gräber waren in Baasem, Berk, Blankenheim, Blumenthal, Eiserfey, Engelgau, Frauenkron, Freilingen, Frohngau, Fronrath, Hellenthal, Kallmuth, Krekel, Kreuzberg, Mülheim, Nöthen, Oberreifferscheid, Reifferscheid, Roderath, Schmidtheim, Schnorrenberg, Tondorf, Udenbreth, Uedelhoven, Waldorf, Weyer, und Zingsheim. Auch die Gefallenen vom "Burghövel" wurden überführt. In langen Reihen, den Linien der Bergkuppe folgend, liegen die Gräber der einzeln bestatteten Toten. Für je zwei nebeneinander ruhende Tote wurde ein Kreuz aus Grauwacke gesetzt. Hinter dem Feld der Einzelgräber befinden sich am Rande einer Rasenfläche die Kameradengräber. Unter einer alten Kiefer wird auf einer Sarkophagplatte dem Opfer der Gefallenen gedacht.
Die kleine, aus Eifelgestein errichtete Kapelle mit einer Decke aus dem Holz der Eifelwälder, wurde von der Künstlerin Gwendolyn L. Blume aus Sevelen (Niederrhein) gestaltet. Von ihr stammt der angebrachte Spruch:
"Mit jeder Geburt neigt sich der Himmel der Erde zu, der Tod aber ist nichts als Heimkehr."
Eine besondere Sinngebung gibt der Engel: ein Flügel berührt den Himmel, der andere die Erde.
Die Kriegsgräberstätte Reifferscheid wurde durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Zusammenarbeit mit der Landesregierung, der Bezirksregierung Aachen, der Kreisverwaltung Schleiden und der Amtsverwaltung Hellenthal ausgebaut. Ministerpräsident Dr. Franz Meyers, Düsseldorf, weihte am 5. Oktober 1958 den Friedhof ein. Der Aachener Regierungspräsident Hubert Schmitt-Degenhardt übergab ihn in die Obhut der Gemeinde Hellenthal.
- Jüdischer Friedhof Blumenthal
Jüdischer Friedhof Blumenthal
Der Jüdische Friedhof Blumenthal liegt im Ortsteil Blumenthal in der Straße "Am Zengselsberg".
Auf dem jüdischen Friedhof, der von vor 1894 bis 1937 belegt wurde, stehen noch 46 Grabsteine (Mazewot). Im Zweiten Weltkrieg wurden dort auch russische Kriegsgefangene beerdigt, die 1949 nach Hollerath und später zur Sowjetischen Kriegsgräberstätte Simmerath-Rurberg umgebettet wurden.
Auf dem jüdischen Friedhof weihte man am 50. Jahrestag der „Reichskristallnacht“ ein Mahnmal ein, das den vertriebenen und ermordeten Angehörigen der einstigen jüdischen Gemeinde gewidmet ist.
Der Friedhof ist in die Denkmalliste der Gemeinde Hellenthal eingetragen.