30 Jahre Biologische Station im Kreis Euskirchen

Die Biologische Station im Kreis Euskirchen e.V. blickt zurück auf 30 Jahre erfolgreiche Arbeit für Mensch und Natur im Kreis Euskirchen. Dieses Jubiläum wurde am Sonntag, 10. September gleichzeitig mit dem Startschuss für die Veranstaltungsreihe „Tage der Rheinischen Landschaft“ - Stadt-Land-Fluss 2023 gefeiert.

Am Beginn der Jubiläumsfeier in der Gesamtschule in Nettersheim standen Grußreden prominenter Partnerinnen und Partner der Biologischen Station, begleitet von Beiträgen des Poetry Slammers Julius Esser. Anwesend waren u.a. Oliver Krischer (NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr), Markus Ramers (Landrat des Kreises Euskirchen), Maria Noichl (Vorsitzende des Deutschen Verbands für Landschaftspflege, DVL), Anne Henk-Holstein (Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland) und Franz-Josef Lersch-Mense (Vorstandsmitglied der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Heimat, Natur und Kultur).


Anstehender Generationenwechsel - ein Themenpunkt des Jubiläums -

Norbert Crump, Bürgermeister der Gemeinde Nettersheim, betonte die Jahrzehnte dauernde enge Verbundenheit der Biologischen Station mit der Naturschutzgemeinde Nettersheim. „Aus Partnern sind über die Jahre Freunde geworden“, so Crump.

Landrat Markus Ramers unterstrich die gute Zusammenarbeit der Biologischen Station mit der Unteren Naturschutzbehörde bei der Umsetzung von Landschaftsplanungen, Naturschutzgroßprojekten sowie dem Vertragsnaturschutz, der im Kreis Euskirchen eine lange Tradition hat. Damit verbunden ist eine Wertschöpfung im Kreis Euskirchen von jährlich mehreren Millionen Euro.

Umweltminister Oliver Krischer, der sich für seinen Besuch der Jubiläumsveranstaltung und des Auftakts von Stadt-Land-Fluss viel Zeit nahm, ging in seiner Rede auf aktuelle Belange der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen ein. Für den anstehenden Generationswechsel innerhalb der Mitarbeitenden - einige gehören noch der „alten Garde“ aus Gründungszeiten an - stellte er die Unterstützung des Landes NRW in Aussicht. Weitere Zusagen gab Minister Krischer bei der finanziellen Ausstattung der Biologischen Stationen in ganz NRW; dies vor dem Hintergrund, dass die Stationen durch stetiges Wachstum ihrer Aufgaben und des Mitarbeiterstammes sowie durch tarifliche Lohnsteigerungen Gefahr laufen, in eine finanzielle Schieflage zu geraten.

Maria Noichl, die auch Abgeordnete im Europäischen Parlament ist, betonte, dass bereits mehrere Projekte mit Beteiligung der Biologischen Station im Kreis Euskirchen den vom DVL verliehenen Deutschen Landschaftspflegepreis gewonnen haben. Ebenso wies sie auf die zukunftsweisende Arbeit der Biologischen Station hin, die viele Projekte überregional nicht nur über Kreisgrenzen, sondern auch über Landesgrenzen hinweg durchführen und damit ganz im europäischen Sinne arbeiten. Gerade vor dem Hintergrund der drängenden Themen, wie Artenschwund und Klimawandel wird hier eine sehr gute Zielrichtung eingeschlagen.

Die Erste Vorsitzende des Trägervereins der Biologischen Station, Veronika Neumann sowie ihr Vorgänger Volker Hoffmann betonten die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Naturschutz, Landnutzenden und Politik sowohl in der Mitgliederversammlung als auch im Vorstand der Biologischen Station. „Beschlüsse im Vorstand werden in der Regel einstimmig gefällt“, so Neumann.

„Wir werden die Biologischen Stationen in Zukunft noch mehr brauchen als bislang schon“, betonte Hoffmann.

Zum Abschluss des Morgenprogramms kündigte Herr Lersch-Mense den neuen, mit Mitteln der NRW-Stiftung finanzierten Film über die Biologische Station an, der zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und in Kürze auf der Homepage der Station abgerufen werden kann.

Ein vielfältiges Rahmenprogramm für die ganze Bevölkerung mit zahlreichen Info- und Aktionsständen sowie regionalen Imbissangeboten –

Eine Talkrunde zum Thema „Kulturlandschaft Eifel: gestern – heute – morgen“ mit Dr. Corinna Franz (LVR), Heidrun Düssel (Biologische Station im Kreis Düren), Dominik Hosters (Naturpark Nordeifel) und Karl Reger (Grube Wohlfahrt) markierte den Start in die LVR-Veranstaltungsreihe „Stadt, Land, Fluss“. Sie wurde umrahmt von musikalischen Beiträgen mit Künstlern aus der Region: Der Eifel-Troubadour Günter Hochgürtel, Poetry Slammer Julius Esser und Jo Kasters „Kisten-Kids“, sorgten trotz großer Hitze für gute Unterhaltung.

Mit Stadt Land Fluss auf Entdeckungstour durch die Eifel

Der Landschaftsverband Rheinland präsentierte zusammen mit seinen Partnern das Programm von Stadt, Land, Fluss mit mehr als 100 Angeboten vom 16. September bis 8. Oktober.

Alle zwei Jahre lädt der LVR in eine Region des Rheinlandes ein. Bei der nun siebten Auflage geht es in die Eifel. Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, begrüßte die rund 100 Gäste und erinnerte an die Hochwasserkatastrophe 2021, von der auch die Eifel massiv betroffen war: „Etliche Menschen haben ihr Leben verloren, viele ihr Hab und Gut. Die Schäden an Häusern und Infrastruktur sind zum Teil heute noch nicht beseitigt, die Narben auf den Seelen werden wahrscheinlich für lange Zeit, wenn nicht für immer, bleiben. Wir möchten mit unseren Angeboten in den kommenden Wochen Mut machen und die Menschen ermuntern, wieder einen positiven Zugang zu ihrer Landschaft zu finden, sie mit anderen Augen zu entdecken, mit Herz und Gefühl neu kennen- und lieben zu lernen – einfach dem diesjährigen Motto von Stadt Land Fluss folgend: Landschaft (er)leben!“

Stadt Land Fluss 2023 bietet in über 100 Veranstaltungen eine breite Palette: Wanderungen, Vorträge, Exkursionen, Workshops, Seminare, Führungen, Besichtigungen von außergewöhnlichen Orten, Märkte, Besuch eines Gnadenhofs, kreative Angebote und vieles mehr. Es richtet sich an Kinder, Erwachsene, Familien und Menschen mit und ohne Behinderung. Das Programm entstand in Zusammenarbeit des LVR mit den Biologischen Stationen Düren, Euskirchen, Städteregion Aachen, dem Naturpark Nordeifel sowie weiteren regionalen Akteur*innen und steht unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Weitere Infos sowie das gesamte dreiwöchige Programm finden Sie unter www.rheinische-landschaft.lvr.de

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